Artikel | Sandra Kaufmann
Woran kannst du glauben?
Zusammenfassung
- In der Bibel stehen viele wundersame Geschichten. Kann man die überhaupt glauben?
- Dein Glaube verändert sich, wenn du erwachsen wirst: Du wirst skeptischer, und das ist ganz normal.
- Vielleicht stimmen die Geschichten, vielleicht auch nicht; woran du glaubst, und was du glaubst, entscheidest du.
Der liebe Gott ist ein alter Mann
Als Kind hast du den Geschichten bestimmt fasziniert gelauscht und sie geglaubt. Damals war der „liebe Gott“ in deiner Vorstellung vermutlich auch ein alter Mann mit Rauschebart, der im Himmel sitzt und die Geschicke auf der Welt lenkt. Jesus sagt in Matthäus 18,2 sinngemäß: „Seht, wie die Kinder glauben. Wenn ihr so glaubt wie sie, dann ist es einfacher, Gott zu sehen, zu hören und ihn zu erleben.“ Kinder haben die Vorstellung: Da gibt es jemanden, der mich liebt und der immer da ist.
Dein Glaube wird auch erwachsen
Jetzt bist du älter, dein Glaube verändert sich. Du gehst zum Konfi-Kurs, hörst wieder die Geschichten und glaubst vermutlich heute kein Wort mehr. Wie soll das gehen – ein Busch, der spricht? Du weißt doch, dass man nicht über Wasser gehen kann. Du kennst schließlich ein paar Gesetze der Natur. Du hinterfragst heute viel mehr, weil du Erfahrungen in deinem Leben gemacht hast. Vielleicht auch einige, bei denen du am Glauben an Gott gezweifelt hast. Du hast dich vielleicht gefragt, warum Gott in der einen oder anderen Situation nicht eingegriffen hat, warum er nicht verhindert hat, dass ein Unglück passiert. Manche deiner Vorstellungen vom "lieben Gott" sind vielleicht zerbrochen. Das ist ganz normal, denn der Glaube ist ein lebenslanges Lernen, Suchen und Finden. Was du glaubst, woran du glaubst, und wie du glaubst, ist ganz allein deine Entscheidung.
Glaub, was du willst!
Ob die Wunder so passiert sind, wie es in der Bibel steht, weiß natürlich niemand wirklich. Vielleicht ist es auch gar nicht wichtig, ob die Gescchichten stimmen oder nicht, vielleicht sollen sie dir ja auch etwas ganz anderes erzählen. Manche denken, dass man die Erzählungen nicht vom Einfluss der Menschen und der Zeit, in der die Bibel geschrieben wurde, trennen kann. Das eine oder andere Detail ist vielleicht ein bißchen blumig ausgeschmückt worden. In der Theologie werden die Wunder Jesu oft als ein Art Zeichen Gottes interpretiert. So was wie ein Beweis dafür, dass Gott durch Jesus auf die Welt gekommen ist. Denn wenn Gott die Welt erschaffen hat und allmächtig ist, dann hat er auch die Naturgesetze gemacht, und wenn er sie gemacht hat, kann er sie auch brechen, oder?