Datenbrille

Datenbrille © konfiweb

Artikel | Redaktion

Technische Visionen

Du denkst, Datenbrillen und Computer sind der letzte Schrei? Alles schon mal da gewesen. Selbst die elektrische Batterie wurde vor über 1.500 Jahren erfunden. Drei Erfindungen, die ihrer Zeit weit voraus waren.

Zusammenfassung

  • Die Idee einer Fernsehbrille gab es schon vor mehr als 50 Jahren.
  • Bereits in der Spätantike gab es Strom aus einer Batterie.
  • Der erste "Rechner" wurde in einem Schiffswrack gefunden.

Eine Datenbrille aus dem Jahr 1963

Vielleicht hast du den Rummel um die Datenbrille „Oculus Rift“ mitbekommen: In der Brille sind zwei Monitore angebracht, die dem Träger das Gefühl geben, durch eine virtuelle Welt zu laufen. Aber auch in den 1960er Jahren träumte man schon von „wearable technologies“, also von der Technik zum Anziehen. So entwickelte der Science-Fiction-Autor Hugo Gernsback im Jahr 1963 die Idee für eine Fernsehbrille, die das Geschehen auf dem Bildschirm netzhautnah an den Zuschauer bringen sollte. Das Modell existierte allerdings nur als Attrappe und wurde nie realisiert. Aber vielleicht haben sich die Erfinder von der Datenbrille „Google Glass“ oder „Oculus Rift“ ja von Gernsbacks Idee inspirieren lassen.

Eine Batterie aus dem 3. Jahrhundert vor Christus

Bagdad Batterie

Bagdad Batterie © konfiweb

Im Jahr 1936 fand der Archäologe Wilhelm König bei Ausgrabungen in der Nähe Bagdads ein eigenartiges Tongefäß, in dem sich ein Kupferzylinder mit einem stark verrosteten Eisenstäbchen befand. Nachdem er seinen Fund untersucht hatte, war sich König sicher, dass es sich dabei um einen Vorläufer der Batterie handelte. Inzwischen konnte im Labor nachgewiesen werden, dass der Behälter, wenn man ihn mit Essig befüllt, tatsächlich eine Spannung von bis zu 0,79 Volt liefert. Was hingegen völlig unklar ist: Wozu brauchte man in der Spätantike elektrischen Strom? Wurden sanfte Stromstöße vielleicht zur Behandlung von Kopfschmerzen verwendet? Oder als Taschenfeuerwerk von Magiern? Eher unwahrscheinlich ist die Deutung einiger Zeitgenossen Königs, die in der Bagdad-Batterie den Beweis dafür sahen, dass bereits die alten Ägypter ihre Pyramiden mit elektrischem Licht beleuchtet hätten, denn das Volk in der Fundsiedlung der Batterie hieß Parther und lebte lange nach dem Pyramidenbau.

Ein Computer aus dem Jahr 86 vor Christus

Apparat

Apparat von Antikythera © konfiweb

Im Jahr 1900 entdeckten Taucher in einem Schiffswrack vor der griechischen Insel Antikythera die Überreste eines antiken Mechanismus. Obwohl sie nur stark verwitterte Teile bergen konnten, war schon den Findern klar, dass sie eine antike Rechenmaschine gefunden hatten. Anhand von Münzen, die sich ebenfalls an Bord des Schiffes befanden, konnte man die Maschine dem späten Hellenismus zuordnen. Die Forschungen am Mechanismus von Antikythera dauern inzwischen seit 100 Jahren an und werden mittlerweile mit modernster Scantechnik betrieben. Dabei kommen immer mehr Details des feinmechanischen Meisterwerkes zum Vorschein: So war das Uhrwerk in der Lage, einen Sonnenkalender mit Tagen und Monaten anzuzeigen sowie darüber hinaus Mondphasen und sogar die Sonnen- und Mondfinsternisse vorauszusagen. Ähnlich komplizierte Rechenmaschinen kannte man bisher erst aus dem 15. Jahrhundert.


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