Editorial | Redaktion
Was hinterlässt du für die Zukunft?
Zusammenfassung
- In Amerika gibt es eine Schatzkammer, in der Alltagsdinge für die Zukunft aufgehoben werden.
- Die Zukunft kann uns Angst machen oder Hoffnung. Auf jeden Fall ist sie uns nicht egal.
- Mache ein Experiment: Was würdest du in eine Zeitkapsel packen?
Bitte erst im Jahr 8113 öffnen!
Eine Schreibmaschine, eine Donald-Duck-Figur, eine Flasche Bier, Filmrollen mit Popeye-Cartoons, Toaster, Reden von Präsidenten und Tyrannen, Spielzeugpistolen und Pflanzensamen, ein Telefon und die Bibel auf Mikrofilm. Es sind Hunderte von Gegenständen, ordentlich aufgereiht und beschriftet. Die Schatzkammer ist durch eine rostfreie Stahltür verschlossen. Bitte nicht vor dem Jahr 8113 öffnen, steht darauf.
Die Idee für diese seltsame Sammlung stammt von Thornwell Jacobs, einem Professor für Geschichte, der im Jahr 1940 ganz Amerika in einen Zukunftsrausch versetzte. Bei seinen Forschungen über das alte Ägypten wurde ihm klar, wie wenig wir heute von dieser vergangenen Zivilisation wissen. Was würden die Forscher der Zukunft finden, wenn sie unsere Zeit erforschten?, dachte sich Jacobs. Er überzeugte seine Universität davon, einen kleinen Raum im Keller für ein Experiment zur Verfügung zu stellen: eine Zeitkapsel, angefüllt mit den Gegenständen und Geschichten der damaligen Kultur. Und plötzlich hatte das Jahr 8113 einen Ort in einem trockenen, luftdichten Kellerraum bekommen.
Wir haben die Zukunft noch vor uns!
Von den ersten Höhlenmalereien über die Pyramiden bis zu Jacobs Zeitkapsel: Wir Menschen möchten gern etwas zur Zukunft beitragen. Die Zukunft fasziniert uns: Manchmal erfüllt sie uns mit Angst, manchmal mit wilden Fantasien, wir wissen nicht, wie sie aussieht, und sind doch ein wichtiger Teil von ihr. Denn mit allem, was wir tun, hinterlassen wir Spuren – manche halten länger, manche sind schnell wieder verschwunden. Vielleicht sollten wir uns mal fragen, was wir eigentlich beitragen wollen zur Zukunft?
„Du hast die Zukunft noch vor dir!“ – Hast du diesen Satz schon mal von Älteren gehört? Er ist natürlich Quatsch, denn die Zukunft kann man nur vor sich haben, sonst wäre sie ja nicht die Zukunft. Jeder, der was anders behauptet, ist entweder Zeitreisender oder hat keine Ahnung von Grammatik.
Wir beginnen die Zukunft mit einem Experiment
Mit unserer Anleitung kannst du dir eine Zeitkapsel bauen, die vielleicht nicht bis ins Jahr 8113 reicht, aber mindestens bis ins Jahr 2050. Fülle sie mit Dingen, die dir wichtig sind, und verstecke sie an einem sicheren und trockenen Ort. Für dich und für andere. Was sollen die Menschen aus der Zukunft von dir sehen? Welche Gegenstände erzählen deine Geschichte? Was soll von dir in Erinnerung bleiben? Wie sieht die Welt im Jahr 2050 aus, und was machst du selbst wohl in 35 Jahren?
Zeitreisende soll man nicht aufhalten
Jetzt steckst du schon mitten drin in der Zeitreise, und wir möchten dich gar nicht aufhalten. Höchstens noch ganz kurz ein paar zukunftsweisende Texte empfehlen, die du in der ersten Ausgabe unseres Online-Magazins lesen kannst:
Marlene Pick hat einen mutigen Schritt in Richtung Zukunft gemacht und ein Jahr in Palästina gelebt. Seit sie zurück ist, wird ihr klar, dass ihre eigenen Zukunftschancen ganz anders aussehen als die ihrer palästinensischen Freunde.
Wie die Erde in 35 Jahren aussieht, hast Du aber auch selbst in der Hand. Eva Morlang hat zwei Wochen ihren ökologischen Fußabdruck gemessen und gemerkt: Wenn alle so leben würden wie sie, bräuchten wir zwei Erden.
Viel Spaß
Deine konfiweb-Redaktion
PS: Natürlich sind wir total neugierig, was du in deine Zeitkapsel tust. Wenn du das mit uns teilen möchtest, lege alle Gegenstände auf ein weißes DIN-A4-Blatt und schicke ein Foto davon an redaktion@konfiweb.de.